Hier geht es zu Teil I.
Vor 2 oder 3 Wochen hatte ich mir eine Erkältung zugezogen und fuhr mit
dem Bus anstatt dem Rad zur Arbeit. Je nachdem welchen Bus ich nahm, kam ich
auf dem Heimweg an einem der Sari Shops gar nicht so weit von meinem Haus
vorbei. Hachja, hoch lebe das britische Multi-Kulti und mein
Irgendwo-zwischen-Arm-und-Reich-ehtnisch-gemischtes Stadtviertel ;) Dabei kamen
natürlich die Erinnerungen unseres Sari-Shopping-Trips diesen Sommer hoch und
ließen mich mit breitem Grinsen nach Hause laufen und Bilder weiter sortieren*.
Manchmal ist kranksein doch nicht so schlecht ;)
Achja, auf http://www.plantershomestay.com/kerala-homestay/
gibt es Bilder vom Haus zu sehen – und von uns! Bilder 15-20 :) Und das erste
Bild auf der Seite „Rooms“ zeigt, das Zimmer, in dem Christiane und ich
geschlafen haben. Zusammen mit dem Bad ist es nicht viel kleiner als meine
gesamte Wohnung ;)
*Naja, in Ordner sortiert sind sie ja schon lange. Aber euch nicht mit
100 Fotos/Beitrag zu erschlagen, fällt immer noch schwer.
(wie immer: klick auf Bild vergrößert das Bild!)
(wie immer: klick auf Bild vergrößert das Bild!)
Hübsche Blüte in Julie's Garten. |
Mittwoch, 22.- Freitag, 24. 08.2012
Halbwegs ausgeschlafen und munter (die andere Hälfte der Gruppe hatte sich auf ihrem Trip durch Tamil Nadu eine Magen-Darm-Geschichte zugegzogen...) machen wir uns über unser erstes Hausmacher-Frühstück her. Gekocht und zubereitet von Grace, unserer herzlichen Wirtin, die alle unsere Mahlzeiten mit Argusaugen überwacht. Curry zum Frühstück, dazu Roti (eine Art Pfannkuchen), in Kokosöl gebratene Spiegeleier (schmeckten sehr süßlich!), dazu Toast und (Pseudo-)Käse werden für uns schnell eine Gewohnheit. Ebenso das Essen mit den Fingern (und ohne Hilfe der linken Hand!)
Halbwegs ausgeschlafen und munter (die andere Hälfte der Gruppe hatte sich auf ihrem Trip durch Tamil Nadu eine Magen-Darm-Geschichte zugegzogen...) machen wir uns über unser erstes Hausmacher-Frühstück her. Gekocht und zubereitet von Grace, unserer herzlichen Wirtin, die alle unsere Mahlzeiten mit Argusaugen überwacht. Curry zum Frühstück, dazu Roti (eine Art Pfannkuchen), in Kokosöl gebratene Spiegeleier (schmeckten sehr süßlich!), dazu Toast und (Pseudo-)Käse werden für uns schnell eine Gewohnheit. Ebenso das Essen mit den Fingern (und ohne Hilfe der linken Hand!)
Danach heißt es ab in die Stadt und Sari-Shoppen!
:D Julie, die zukünftige Braut, nimmt sich extra einen Tag dafür Zeit. Aber
zuerst fahren wir im Bus zu ihrem Haus in Pala, wo sie uns ein bisschen
herumführt. Es gibt viel zu sehen und der Koch demonstriert uns, wie eine
Kokosnuss traditionell mit einem rießigen Messer und einer Art Beil
aufgebrochen wird. Er findet uns sicher genau interessant, wie wir ihn und
alles um uns herum und die Kokosnuss schmeckt vorzüglich! Es gibt zudem ein kleines Wasserbecken, in dem wir uns die Füße kühlen. Im
Garten wachsen so alltägliche Dinge wie besagte Kokosnüsse, Koriander, Ananas,
Orchideen, die an Palmen wachsen und Pfeffer. Also da lasse ich mich doch gerne
dorthin schicken, „wo der Pfeffer wächst“ ;)
"Wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss, geklaaauuuut" |
Bananen-Palme im Garten. Wo sonst ;) |
2 Stunden später
als ursprünglich vorgesehen (die indische akademische Viertelstunde?), machen
wir uns endlich zum Sari-Geschäft auf. 4 Stockwerke voller Stoffe, Saris, Seidenhemden
und Tuniken in allen nur erdenklichen Farben! Je bunter und bestickter, desto
besser! Die Verkäuferinen nehmen sich unserer an und ziehen gefühlte 1000 Saris
hervor; schon bald biegen sich die Tische unter aufgefalteten Stoffbahnen und
wir acht Mädels versuchen verzeifelt-verzückt Farben und Muster zu finden, die
mit unseren käsebleichen europäischen Hauttönen vereinbar sind. Keine einfach
Aufgabe! Insebesondere, da ein Sari ja den gesamten Körper von Kopf bis Fuß
einhüllt. Etwas unbeholfen verwickeln wir uns in Metern an Pailletten und
Silberdraht auf Baumwolle oder Seide. Dass ich einen roten Sari anprobiere ist
ja kein Wunder, leider muss ich feststellen, dass Ganzkörper-Rot mir
schlichtweg nicht steht. Super-Bonus eines Saris: eine Größe passt sich jeder
an! :D Ich entscheide mich mit Hilfe der anderen Mädels für einen hübschen
blauen, leicht gemusterten Sari, der mit Goldfäden bestickt ist. Dazu einen
passenden Unterrock und Stoff für die Bluse.
Kleine Auswahl an gedeckteren Farben für die Blusen. |
Beim Anrpobieren. Der isses! |
Während die Jungs
hoffen, dass wir endlich heim können, bietet uns die Filialleiterin des
Geschäfts an, ein paar der teureren Saris zu zeigen. Dazu sagen wir natürlich
nicht nein und bestaunen die doch eindeutig hochwertigeren und aufwändiger
bestickten Saris, der teuerste kostet 150 000 rupees (gute 2000 Euro), ein
absolutes Vermögen! Normalerweise ziehen Verkäuferinen diese an und zeigen
potentiellen Käufern auf einem Laufsteg, wie sie
getragen aussehen. Da steht auch schon die erste von uns mit einem Sari auf dem
Laufsteg und bevor wir wissen was uns geschieht, stehen wir alle acht mit bis
zu 150 Euro teueren Saris umwickelt für ein Gruppenfoto bereit!
Indische Meerjungfrau? |
Fast wie bei der jährlichen Modenschau am Uni-Ball! |
Julie und ihr
Bruder gehen mit uns in ein Kaffe, in dem wir Bananenchips sowie einige indische
Süßigkeiten kosten und uns mit Saft und Cola stärken. Währen die Jungs zurück
zum Homestay gefahren werden, machen wir uns zum Schmuckgeschäft auf. 3 Outfits
brauchen natürlich passenden Schmuck!
2 oder 3 Stunden später hält jede mehr Bangles (Armreifen) in den Händen, als
ich selber je Schmuckstücke besessen habe. Dazu Ohrringe, Ketten und natürlich
alles farblich abgestimmt auf unsere Kleidungsstücke. Außerdem finde ich ein
paar Ohringe und Armreifen für mich und als Mitbringsel. Lustigerweise arbeiten
nur Männer in diesem Geschäft. Als Julies Bruder uns besorgt-belustigt („Wo
steckt ihr nur?!“) abholen kommt, ist es schon dunkel und wir sind alle totmüde
und erschlagen.
Zurück im Homestay
erwarten uns vier ausgeruhte Jungs und ein herzhaftes Abendessen. Wie schon
beim Frühstück, gibt es genug für eine ganze Rugby-Mannschaft und wir langen
herzhaft zu (jedenfalls die, die nicht schon Immodium zum Abendessen hatten).
Das Essen ist gut gewürzt, grad genug um uns einzuheizen aber essbar. Nur 2 von
uns essen während der gesamten Zeit kaum was. Einer, weil er derzeit keine
Balaststoffe essen darf und eine weil sie an keinerlei Gewürze gewöhnt ist. Für
uns andere ist jedes Essen ein neues Abenteuer und wir perfektionieren das
Essen mit den Fingern. Ich bin heilfroh, dass ich in keinster Weise schneikig
bin, alles probiere und gerne scharf esse. Und da die Gerichte im Homestay
unter sauberen Bedinungen zubereitet werden, habe ich auch keinerlei Bedenken. Nur
beim rohen Gemüse bin ich erstmal etwas zurückhaltend aber lange nach ein paar
Tagen begierig zu. Denn Gemüse ist Mangelware auf dem Speiseplan. Dafür gibt es
Obst, vor allem verschiedene Bananen-Sorten – frisch aus dem Garten natürlich! Das
gleiche gilt für die meisten Gewürze. Dazu aber später mehr.
Wir fallen alle
völlig fertig in unsere Betten und sind uns einig: Das war der spannendste und
denkwürdigste Kleiderkauf überhaupt. Sogar mir hat es zur Abwechslung einen
Riesenspaß gemacht! :)
Hachz. Dankeschön für den tollen Bericht. Ich bin ganz geflasht von den Stofffarben. Live muss das ein unheimliches Erlebnis gewesen sein. :)
AntwortenLöschenNa endlich geht die Reise weiter, ich dachte schon, ihr seit unterwegs verloren gegangen;-)
LöschenAndrea, es war wieder sehr unterhaltsam deinen Bericht zu lesen, ich konnte mich richtig mit hineindenken in euer Shopping-Abenteuer. Und die schönen Fotos! Also: ich schicke dich gerne mal hin "wo der Pfeffer wächst". Danke für die Fortsetzung deines Reiseberichts. Ich freue mich schon auf Teil 3!
Nun habe ich auch endlich die Zeit gefunden, mit Spannung deinem Bericht zu folgen! Das scheint ja ein echtes Highlight gewesen zu sein.
AntwortenLöschenNun bin ich natürlich auch hibbelig auf Teil 3. :)
@Katja: Ich glaube, ich habe auf dieser Reise einige meiner Farbrezeptoren vorübergehend außer Gefecht gesetzt ;)
AntwortenLöschen@Mama: So schnell gehen wir nicht verloren!
@Corina: Das war es :) Wobei ich Dir nicht sagen kann, was das größte Highlight war...